VW-Chef Blume: Herausforderungen in China bleiben bestehen

Volkswagen blickt auf 2025 mit gemischten Gefühlen, wie Henning Krogh für den Business Insider in Erfahrung gebracht hat. Der VW-Vorstandschef Oliver Blume sieht demnach weiterhin große Herausforderungen, besonders in China, dem bedeutendsten Einzelmarkt des Konzerns. „China bleibt ein schwieriges Pflaster“, erklärte er in einem internen Interview, das Krogh vorliege. Dort hätten alle Marken des Unternehmens zu kämpfen. Die Einnahmen aus dem Markt seien in den letzten Jahren geschrumpft, und auch das kommende Jahr werde anspruchsvoll. Dennoch zeigt sich Blume optimistisch, ab 2026 wieder auf Erfolgskurs zu kommen.

Im Rahmen eines Gesprächs, das zur Information der Belegschaft geführt wurde, äußerte sich Blume nach der Einigung über das Sanierungsprogramm „Zukunft Volkswagen“. Dieses Abkommen beinhaltet unter anderem Maßnahmen zur Senkung der Arbeitskosten und Anpassungen in der Produktion. Innerhalb des Unternehmens wird die Lage in China von vielen Führungskräften als eine der größten Herausforderungen für die Umstrukturierung angesehen. Gleichzeitig gibt es Baustellen in Nordamerika, wo das Produktportfolio laut Blume bisher nicht wettbewerbsfähig genug ist.

In den USA, Kanada und Mexiko liegt Volkswagen hinter der Konkurrenz zurück. Blume betonte die Notwendigkeit, stärker vor Ort zu investieren, um Produktion und Wissen zu festigen. Bis 2030 plant der Konzern, mehr als 30 neue Elektroautos auf den Markt zu bringen. Ein konkreter Schritt ist der Einstieg der Marke Cupra in Nordamerika, einschließlich lokaler Produktion. Das interne Interview thematisierte auch den vernachlässigten Bereich der Hybridantriebe. Blume räumte ein, dass Volkswagen bei dieser Technologie hinterherhinke. Er forderte ein pragmatisches und kosteneffizientes Vorgehen, um schnell aufzuholen. Andere Hersteller hätten in diesem Segment längst einen Vorsprung.

Innerhalb des Managements sorgte die namentliche Nennung einzelner Führungskräfte durch Blume für Unmut. Während er die Arbeit von VW-Markenchef Thomas Schäfer, Technikvorstand Thomas Schmall und Carsten Intra, dem CEO von VW-Nutzfahrzeuge lobte, fühlten sich andere Manager übergangen. Einige kritisierten, dass wichtige Namen wie Skoda-Chef Klaus Zellmer oder Wayne Griffiths, CEO von Seat-Cupra, unerwähnt blieben, obwohl ihre Marken positive Entwicklungen zeigten.

Auf politischer Ebene äußerte Blume einmal mehr deutliche Kritik an den Standortbedingungen in Deutschland. Hohe Abgaben, überbordende Bürokratie und teure Energiekosten erschweren laut ihm die profitable Produktion im Land. Im Hinblick auf die bevorstehenden Bundestagswahlen forderte er eine umfassende Neuausrichtung. Forschung, digitale Infrastruktur und Fachkräftesicherung seien zentrale Bereiche, die angegangen werden müssten. Deutschland brauche einen Neustart, um seine Wettbewerbsfähigkeit zurückzugewinnen.

Blume selbst zeigt sich ambitioniert. Sein Ziel ist es, Volkswagen als führenden Technologiekonzern zu etablieren. Ob dies gelingt, wird auch von der Konkurrenz aus China und den USA aufmerksam verfolgt werden.

Quelle: Business Insider – „Müssen vom Seitenstreifen zurück auf die Überholspur“: Warum sich VW-Chef Oliver Blume um den Standort Deutschland sorgt – und wo die Wolfsburger selbst bedenklich schwächeln

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