BYD will Händlernetz in Europa bis Ende 2026 verdoppeln

Chinas größter Automobilhersteller BYD und weltweit größter Produzent von Elektroautos und Plug-in-Hybriden ist weiter auf Expansionskurs und plant, sein Vertriebsnetz in Europa bis Ende des kommenden Jahres zu verdoppeln. Dies ist Teil einer aggressiven Offensive auf dem europäischen Markt, die neben Händler-Standorten auch Produktionswerke für Fahrzeuge sowie Batterien umfasst. „Bis Ende 2025 werden wir mit 1000 Verkaufsstellen in Europa vertreten sein, und nächstes Jahr werden wir diese Zahl verdoppeln”, sagte Maria Grazia Davino, Regionalgeschäftsführerin für Europa bei BYD, Reuters zufolge bei einer Veranstaltung in Frankfurt.

„Um mit erfolgreichen Wettbewerbern mithalten zu können, müssen wir Nähe zu den europäischen Kunden aufbauen und gewinnen“, sagte Davino, die für das Geschäft von BYD in den deutschsprachigen Ländern, Osteuropa und Skandinavien verantwortlich ist. BYD verfolgt demnach eine „langfristige Lokalisierungsstrategie“ für Europa, wo der Autohersteller bereits in 29 Märkten vertreten ist, sagte Davino und verwies auf das bald eröffnende Werk des Autoherstellers in Ungarn, sein erstes auf dem Kontinent.

Darüber hinaus plant BYD ein zweites Werk in der Türkei und erwägt einen dritten Produktionsstandort in Europa, für den Spanien als Favorit gilt. Die europäischen Verkaufszahlen von BYD haben sich in den ersten neun Monaten des Jahres 2025 gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf mehr als 80.000 Elektroautos und Plug-in-Hybride mehr als verdreifacht.

Mit dem Ausbau des Händlernetzes will BYD sicherstellen, dass dieses Tempo gehalten werden kann – weiß aber auch um die Herausforderungen, die so ein Vorhaben mit sich bringt: „Die Lokalisierung in einer reifen Region wie Europa ist ein sehr wichtiges Projekt. Es erfordert Wissen, Engagement, Investitionen und Ressourcen auf allen Ebenen“, sagte Davino. Spätestens Ende 2026 werden wir wissen, ob die Chinesen dies erfolgreich umsetzen konnten.

Quelle: Reuters – BYD aims to double European sales network by end-2026

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BMW, Hyundai und Toyota mit neuen Modellen: Lebt die Brennstoffzelle weiter?

Es ist ungezählt, wie oft die Brennstoffzelle bereits totgesagt wurde und dann doch wieder auferstand – bisher jedoch ohne nennenswerten Erfolg, denn auf den Straßen ist sie nicht zu sehen. Was diesmal mehr denn je überrascht: Obwohl die Elektrowelle immer mehr Fahrt aufnimmt und immense Kosten bindet, hält eine Handvoll scheinbar unverbesserlicher Marken beim Thema Wasserstoff auch für Pkw und Motorräder fest.

BMW überraschte mit seiner Ankündigung, dass es vom kommenden X5, der Mitte 2026 seine Publikumspremiere feiert, auch eine Variante mit Brennstoffzelle geben werde. Die wurde mehrfach auch für den aktuellen X5 der Baureihe G05 angekündigt, doch über eine Kleinstserie – eher für die Erprobung – kam der BMW iX5 Hydrogen nicht heraus. Das soll beim Nachfolger anders werden, wie BMW bei der Japan Mobility Show vor einigen Wochen verlautbaren ließ. „Mit der Einführung des neuen BMW X5 in fünf Antriebsvarianten demonstrieren wir einmal mehr unsere Führungsrolle als Technologie-Pionier. Wasserstoff spielt eine wesentliche Rolle bei der globalen Dekarbonisierung. Deshalb treiben wir die Technologie weiter voran”, sagt BMW-Entwicklungsvorstand Joachim Post.

Der neue BMW X5, unverändert produziert im größten BMW-Werk in Spartanburg, South Carolina, wird zum Marktstart im kommenden Jahr als Verbrennerversion auf die internationalen Märkte rollen. Dabei wird das Angebot an Benzinern, Dieseln und Plug-in-Hybriden ab 2027 zunächst um eine Elektroversion iX5 und dann sogar eine Brennstoffzellenvariante namens iX5 Hydrogen erweitert. Die Antriebstechnologie des iX5 Hydrogen basiert auf der dritten Generation des Brennstoffzellensystems, das BMW aktuell in Zusammenarbeit mit Toyota entwickelt.

Im Vergleich zum aktuellen Kleinserienmodell soll das neue System mit seiner kompakteren Bauweise deutlich effizienter arbeiten, um den Antrieb auf das Niveau von Verbrennern oder Elektroantrieben zu heben. 2028 soll der iX5 Hydrogen in Serie gehen; erste Prototypen sind bereits unterwegs – mit Antriebskomponenten aus dem BMW-Technologie-Werk in Landshut. „Der neue BMW iX5 Hydrogen wird ein echter BMW – Vorreiter seiner Technologie mit dem typischen BMW-Fahrvergnügen“, so Michael Rath, Leiter des Bereichs Wasserstofffahrzeuge bei den Bayern. Für Diskussionen sorgte dabei in der vergangenen Woche eine Fördermaßnahme von Land und Bund für BMW in Höhe von 273 Millionen Euro für den Bereich Wasserstoff. 

Doch BMW ist nicht einzige, der neben der großen Elektrowelle auf Wasserstoff und die Brennstoffzelle setzt. Hyundai präsentierte auf dem Heimatmarkt in Südkorea jüngst den neuen Nexo, ein Mittelklasse-SUV mit Brennstoffzellenantrieb. Der hat in seiner neuesten Generation nicht nur ein völlig anderes Design, sondern auch eine neue Technik bekommen. Er bietet nunmehr 150 kW / 204 PS, ein Plus um gut 40 PS im Vergleich zum Vorgänger, was auf einem effizienteren Brennstoffzellenelement und einer leistungsfähigeren Elektronik beruht. Neben der Kraft aus der Brennstoffzelle ruft der Nexo auch 80 kW / 109 PS an Zusatzleistung aus einer 2,6 kWh großen Batterie ab, um Leistungsspitzen abzufedern und als Pufferung für die Brennstoffzelle zu dienen. Insgesamt schafft der neue Hyundai Nexo mit einer Tankfüllung Wasserstoff über 820 km – mehr schafft kein anderer. In rund fünf Minuten ist der Tank wieder prall gefüllt.

Hyundai

Bei der Sicherheit des Nexo 2026 wurde rund um den Wasserstoffantrieb aufgerüstet: noch feiner arbeitende Tankventile, neue Leckdetektoren für den Tank und ein erweiterter Feuerschutz. Die Entwicklungen waren weniger reale Notwendigkeit als vielmehr vertrauensbildende Maßnahmen, um die Skepsis vieler Menschen bei der Wasserstofftechnologie abzubauen. Zudem wurde die Brennstoffzelle effizienter als beim Vorgänger – auch wenn ihr Wirkungsgrad bei 60 Prozent verharrte. Trotzdem wuchs die Reichweite, obwohl der Wasserstofftank nur geringfügig beim Volumen zulegt, weil sich der unter Druck stehende Wasserstoff nun gleichmäßiger verteilt. Anfang kommenden Jahres rollt er auch in Deutschland auf den Markt – zu einem Preis von 68.000 Euro.

Eine Trendwende bei Brennstoffzellenautos ist schwer vorstellbar

Ob das eine Trendwende bei den Brennstoffzellenautos bringt? Schwer vorstellbar, denn das Kilogramm Wasserstoff kostet hierzulande bis zu 15 Euro. Einmal volltanken macht also rund 100 Euro. Noch problematischer bleibt das löcherige Tankstellennetz. Von den einstmals rund 100 Zapfstellen gibt es gegenwärtig in Deutschland nur noch etwa 80, ein weiterer Ausbau des Netzes ist Zukunftsmusik. Das zeigt auch ein Blick ins benachbarte Ausland: In Österreich wurden in diesem Frühjahr alle vier existierenden Wasserstofftankstellen vom Netz genommen. Warum also Brennstoffzellen? „Weil Hyundai an diese Technologie glaubt und die Kompetenz auf diesem Gebiet besitzt“, stellt Hyundai-Entwicklungs-Vorstand Manfred Harrer klar.

Einen anderen Ausblick in eine Brennstoffzellenzukunft zeigt die Kawasaki HySE. Das Triebwerk des Zweirads ist ein modifizierter Kawasaki-Vierzylinder mit 998 Kubikzentimetern Hubraum und einer Leistung von maximal 100 kW / 136 PS, der für die Wasserstoffverbrennung ausgelegt ist. Der gasförmige Wasserstoff lagert in 350-bar-Hochdrucktanks, die wie klassische Seitentaschen aussehen. Für die Kühlung und die Sicherheit sorgen doppelwandige Leitungssysteme, Temperatursensoren und eine Wasserstoffleck-Erkennung. Wer lieber vier Räder nutzen möchte, steigt auf den Kawasaki HySE Teryx H2 Prototype, einen wasserstoffbetriebenen Side-by-Side-Offroader um.

Etwas ruhiger ist es im Hause Toyota um die Brennstoffzelle geworden. Im Frühjahr 2024 eröffnete der größte Autohersteller der Welt in Kalifornien ein neues Hydrogen Headquarter, um seine Entwicklungen auch abseits der japanischen Zentrale voranzutreiben. „Toyota entwickelt seit mehr als drei Jahrzehnten Wasserstoff- und Brennstoffzellenlösungen. Wir werden diese skalierbare, emissionsfreie Technologie als Teil unseres elektrifizierten Portfolios weiter vorantreiben“, so der Toyota-Nordamerika-CEO Ted Ogawa, „mit der Umbenennung des Standorts in North American Hydrogen Headquarters unterstreichen wir unsere Führungsrolle bei der Entwicklung von Brennstoffzellen, die die CO2-Emissionen real senken.“

Das neue Technikzentrum ist Teil einer umfassenden Umstrukturierung, denn mit seiner Hydrogen Factory hat Toyota bereits 2023 eine neue Abteilung am Stammsitz in Japan geschaffen, um alle wasserstoffbezogenen Arbeiten zu bündeln sowie Entwicklung und Fertigung von Brennstoffzellen zu beschleunigen. Auch für Europa ist eine „Hydrogen Factory“ geplant, um das Geschäft anzukurbeln und die Verbreitung von Wasserstoff-Ökosystemen zu fördern.

Toyota

Eines der nächsten Modelle, das Toyota nach dem Mirai mit einer Brennstoffzelle auf den Markt bringen will, ist der Pick-up Hilux, der als Prototyp – produziert im britischen Werk Burnaston – seit zwei Jahren Erfahrungen für den Serieneinsatz sammelt. Unter der Haube arbeitet der Brennstoffzellenantrieb aus dem Mirai, der im 5,33 Meter langen Pick-up eine Reichweite von 600 Kilometern realisieren soll. Der Wasserstoff wird in drei Hochdrucktanks mit jeweils 2,6 Kilogramm Fassungsvermögen gespeichert, die im Leiterrahmen-Fahrgestell verbaut sind. Die Polymerelektrolytbrennstoffzelle enthält 330 Zellen und ist direkt über der Vorderachse angeordnet. Der Hilux mit Brennstoffzellenantrieb wird über einen Elektromotor über die Hinterachse angetrieben. Das Aggregat liefert eine Leistung von 134 kW / 182 PS. Ob das reicht, damit die Brennstoffzelle doch noch ihren Platz im realen Straßenverkehr bekommt?

Text: Wolfgang Hörner und Stefan Grundhoff, Press-Inform

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Polestar will mit Lade-Angeboten Kunden ködern

Polestar, die schwedische Performance-Elektromarke, will Kunden mit einer Aktion den Kauf eines Elektroautos schmackhafter machen: Kundinnen und Kunden können bei der Bestellung eines Polestar 3 oder Polestar 4 ab sofort zwischen zwei Vorteilen wählen: Einem Jahr kostenloses Laden unterwegs mit Polestar Charge im Wert von 2000 Euro oder einer kostenlosen Wallbox (Zaptec Go 2) inklusive Installation im Wert von 1000 Euro.

Mit der Aktion adressiert Polestar einen der wichtigsten Faktoren bei der Kaufentscheidung für ein Elektroauto: das Laden. Wie auch der VDIK (Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller) betont, sind günstige Strompreise einer der wichtigsten und nachhaltigsten Kaufanreize für Elektroautos. Genau hier setzt Polestar mit dem Ladebonus an – um den Umstieg auf ein E-Auto einfacher und wirtschaftlich attraktiver zu gestalten.

„Schon bei der Beratung merken wir: Die Ladeinfrastruktur ist immer noch einer der am häufigsten genannten Punkte und führt zu Unsicherheiten“, so Jan Grindemann, Regional Director, Central Europe & Managing Director Deutschland. „Dank unserer Lösung für das Laden unterwegs und zu Hause machen wir Ladeangst endgültig überflüssig. Mit dem Polestar Ladebonus liefern wir Kundinnen und Kunden nun die Lösung direkt mit ihrem Fahrzeug mit.“

Mit Polestar Charge bietet der schwedische Hersteller per Laderoaming Zugang zu mehr als 200.000 Ladepunkten in Deutschland und über 1 Millionen Ladepunkten in Europa, Abonnentinnen und Abonnenten profitieren von rabattierten Fixkosten an öffentlichen Ladesäulen der inkludierten Partner. Polestar Energy integriert zudem das smarte Laden mit einer Zaptec Wallbox und einer Vielzahl von lokalen Tarifen zuhause. So können Gesamtbetriebskosten minimiert werden, damit sich elektrisch fahren noch weiter auszahlt.

Polestar verzeichnet nach längerer Durststrecke derzeit ein deutliches Wachstum: Von Januar bis Oktober stiegen die Zulassungen gegenüber dem Vorjahreszeitraum in Deutschland um 44,9 Prozent.

Quelle: Polestar – Pressemitteilung vom 18.11.2025

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Erstes Medikament zur Therapie von Bronchiektasen in EU zugelassen

Brüssel – Die EU-Kommission hat erstmals ein Medikament zur Behandlung von Bronchiektasen zugelassen. Der Wirkstoff Brensocatib sei für Patienten ab zwölf Jahren mit nicht-zystischer Fibrose-Bronchiektase (NCFB) genehmigt worden, teilte die Brüsseler Behörde mit. In der Europäischen Union (EU) gibt es den Angaben zufolge geschätzt 400.000 bis drei…[weiter lesen]